Als Erstes denkt sie immer an ihren Zwillingsbruder: Wenn sie einen neuen Pullover für ihre Sammlung entdeckt. Wenn sie nicht weiß, wie sie ein schlechtes Date elegant beendet. Oder als sie die einstürzenden Twin Towers in den Nachrichten betrachtet. Ihr Zwillingsbruder ist der Mensch, der immer an ihrer Seite steht – zumindest denkt sie das. Doch dann kommt plötzlich der Tag, an dem er nicht mehr da ist. Was passiert, wenn die Person, auf der man sein ganzes Leben aufgebaut hat, plötzlich fehlt? Posthuma erzählt von schmerzhaftem Verlust, aber auch, wie Trauer die Verbindung zu einem geliebten Menschen stärken und das Leben auf neue Weisen bereichern kann.
“Diese Geschichte verarbeitet den Schmerz so unkonventionell, dass hier alles gleichzeitig echt und wunderbar überdreht wirkt.” – Paul Jandl, NZZ, 12.03.2025
Jente Posthuma, geboren 1974 in Enschede, studierte Literaturwissenschaft und arbeitete als Journalistin, unter anderem für die niederländischen Zeitungen De Volkskrant und nrc.next. Ihre Kurzgeschichten erschienen in verschiedenen niederländischen Magazinen. Heute lebt sie in Amsterdam. Ihr Roman Woran ich lieber nicht denke war für den Literaturpreis der Europäischen Union nominiert und stand auf der Shortlist des International Booker Prize 2024.